North & South

North & South ist das erste Brettspiel von Phalanx (Teil von 999 Games) und erschien 2001. Bei der Veröffentlichung erklärte Phalanx die Absicht, strategische Brettspiele zu veröffentlichen, die Kriegsspiele durch vereinfachte Regeln und verkürzte Spieldauer (von vielen Stunden/Tagen auf 60 bis 120 Minuten) einem breiteren Publikum zugänglich machen sollten. Darüber hinaus sollten die Spiele durch hochwertiges Material gekennzeichnet sein. Der ursprüngliche Kurs scheint jedoch inkonsistent beibehalten worden zu sein, da mehrere Phalanx-Spiele veröffentlicht wurden, die weder Kriegsspiele noch Strategie zu bieten haben, wie beispielsweise „Who's the Donkey?“. Die Qualität blieb jedoch unverändert.

North & South ist eine Neuauflage des Kriegsspiels A House Divided, das in den 1980er Jahren erschien. Es zeigt die Union (Nord) gegen die Konföderation (Süd). Die Spielziele sind unterschiedlich. Die Union gewinnt, wenn sie sieben Städte von den Konföderierten erobert hat. Die Konföderierten gewinnen, wenn sie entweder a) Washington einnehmen, b) die maximale Armee der Konföderierten größer ist als die der Union, oder c) das Spiel nach 40 Runden endet und die Union noch nicht gewonnen hat.

Das Spielbrett zeigt den Südosten der USA mit den verschiedenen Städten, die durch Straßen, Eisenbahnen und Flüsse miteinander verbunden sind. Beide Seiten verfügen über wunderschön gestaltete Armeeplättchen, die jeweils eine Infanterie- oder Kavallerieeinheit unterschiedlicher Stufen (Miliz, Elite und Veteranen) repräsentieren. Die Union startet mit einer etwas größeren Armee auf dem Spielbrett. Zusätzlich verfügen beide Armeen über einen Rekrutierungspool neben dem Spielbrett mit zusätzlichen, oft stärkeren Einheiten.

Das Spiel dauert maximal 40 Saisons (Runden). Jeder Spieler kann in einer Saison vier Phasen absolvieren. Danach schließt der andere Spieler seine vier Phasen ab, und die Saison endet. Die vier Phasen jeder Saison sind: 1) Bewegung, 2) Kampf, 3) Beförderung und 4) Rekrutierung. Die Bewegung erfolgt durch Würfeln. Eine Einheit darf so viele Schritte bewegt werden, wie gewürfelt wird, mindestens jedoch zwei. Die Bewegung von einer Stadt zur nächsten kostet zunächst einen Bewegungspunkt, kann aber über Eisenbahnen in befreundetem Gebiet oder mit Kavallerie schneller erfolgen. Die Nordländer verfügen zudem über die Seemacht und können daher über das Meer zu Hafenstädten segeln (für einen Bewegungspunkt zu jedem befreundeten Hafen).

Betritt eine Einheit eine Stadt mit feindlichen Truppen, beginnt in Phase zwei ein Gefecht. Der Verteidiger feuert immer zuerst. Das Feuer wird ebenfalls durch den Würfelwurf bestimmt; eine Basiseinheit hat eine Stärke von zwei und trifft mit einer 1 oder 2. Beide Seiten können sich während des Gefechts zurückziehen (bevor sie selbst feuern). Einheiten aus benachbarten Städten können ebenfalls als Verstärkung angefordert werden. Befestigungen (erhältlich für einen Bewegungspunkt pro Rekrutierungsstadt) können die Verteidigung eines Spielsteins stärken, indem sie die Schlagstärke des Angreifers um einen Punkt reduzieren (eine Basiseinheit erhält dann nicht mehr eine 1 oder 2, sondern nur noch eine 1).

Der Sieger einer Schlacht kann eine teilnehmende Einheit in einen höheren Rang (mit höherer Schlagkraft) befördern. Nach der Schlacht, in Phase drei, kann jede Einheit nach Belieben befördert werden. Abschließend können zusätzliche Truppen aus dem Rekrutierungspool rekrutiert werden, ebenfalls per Würfelwurf, mit einem Mindestbeitrag von zwei Einheiten. Die Einheiten dürfen jedoch nur rekrutiert werden, wenn die maximale Armeegröße (die Anzahl der Rekrutierungsstädte pro Armee) noch nicht erreicht ist.

Die Strategien beider Spieler unterscheiden sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Missionen/Ziele. Die Truppen des Nordens sind stärker und verfügen über mehr Fähigkeiten (z. B. Seeherrschaft), ihre Mission ist aber auch anspruchsvoller.